Unsere Schulen stehen vor einem Dilemma: Die Bundesjugendspiele, einst ein Markenzeichen des fairen Wettbewerbs und der sportlichen Herausforderung, stehen vor einer drastischen Veränderung. Sie sollen zu einem "bewegungsorientierten Wettbewerb" umgewandelt werden, bei dem alle Kinder Sieger sind und keines mehr verliert. Wir müssen uns fragen, ob wir unseren Kindern damit einen Gefallen tun oder ob wir sie damit auf die falsche Bahn bringen.
- Die Bundesjugendspiele, die bisher auf Wettbewerb basierten, sollen in eine Art Bewegungsspiel ohne klare Gewinner oder Verlierer umgewandelt werden.
- Die Frage wird aufgeworfen, ob es für Kinder schädlich ist, nie zu verlieren. Im echten Leben gibt es Gewinner und Verlierer, und das Erlernen des Umgangs mit Niederlagen ist ein wichtiger Teil der Entwicklung.
- Die Gesellschaft scheint besessen davon zu sein, Diskriminierung zu vermeiden und absolute Gleichheit anzustreben.
Es ist schockierend zu sehen, wie die Bundesjugendspiele sich verändern. Sie gehen von einem Wettbewerb, bei dem es Gewinner und Verlierer gibt, zu einem "bewegungsorientierten Wettbewerb" über. Diese Änderung kommt nach langen Debatten und Kritiken, die darauf abzielten, weniger sportliche Kinder nicht zu "beschämen".
Aber ist das wirklich die richtige Lösung? Sicher, keiner möchte sehen, dass Kinder enttäuscht oder traurig sind, weil sie in einem Wettbewerb verloren haben. Aber ist es nicht auch eine wichtige Lernerfahrung, mit Misserfolgen umzugehen? Im Leben gibt es immer Gewinner und Verlierer, und es ist wichtig, dass wir lernen, sowohl Siege als auch Niederlagen zu akzeptieren.
Das Streben nach Sieg und Erfolg ist völlig natürlich. Wir alle wollen in dem, was wir tun, gut sein und Anerkennung dafür bekommen. Wenn wir den Wettbewerb aus dem Sport entfernen, wird er nur an andere Orte verlegt, die vielleicht weniger geregelt und sicher sind.
Die Verantwortlichen hatten jetzt eine Lösung für das Problem. Passt auf: Die Bedeutung der Sportnoten für Schulzeugnisse sollen verringert werden. Das klingt auf den ersten Blick nach einer fairen Lösung. Aber ist das wirklich der richtige Weg?
Während es stimmt, dass die sportliche Leistung eines Schülers nicht unbedingt seine Fähigkeiten in anderen Fächern widerspiegelt, sollte das nicht bedeuten, dass wir den Wert von Sport in der Schule herabsetzen sollten.
Sport ist mehr als nur körperliche Aktivität. Es lehrt Teamarbeit, Disziplin, Durchhaltevermögen und Respekt.
Fähigkeiten, die genauso wichtig sind wie das, was wir in Mathe oder Deutsch lernen. Sollten wir diese Aspekte wirklich weniger wertschätzen, indem wir die Bedeutung der Sportnoten verringern?
Und was passiert mit den Kindern, die im Sport wirklich glänzen? Diejenigen, die hart trainieren und sich bemühen, ihre sportlichen Fähigkeiten zu verbessern? Sollten wir ihre Leistungen weniger anerkennen, nur weil sie sportlich und nicht „akademisch“ sind?
Die Reduzierung der Bedeutung der Sportnoten wird das Interesse und die Motivation der Schüler für den Sport nur noch weiter verringern. Wenn ihre sportlichen Leistungen nicht mehr so wichtig für ihr Schulzeugnis sind, könnten sie weniger motiviert sein, sich anzustrengen und sich zu verbessern. Anstatt die Liebe zum Sport und die Wertschätzung für gesunde körperliche Aktivität zu fördern, könnten wir eine Atmosphäre der Gleichgültigkeit und des Desinteresses schaffen. Statt die Kinder zu ermutigen, ihre Bestleistung zu erbringen, könnten wir ihnen beibringen, dass Anstrengung und Verbesserung nicht so wichtig sind.
Das alles kommt von einer übertriebenen Sorge vor Diskriminierung und die Fixierung auf absolute Gleichheit. Anstatt unsere Kinder darauf vorzubereiten, dass das Leben Höhen und Tiefen hat, dass es Sieger und Verlierer gibt, wollen wir ihnen eine heile Welt vorgaukeln, in der alle gleich sind und niemand benachteiligt wird. Dieser übertriebene Wunsch, niemanden zu kränken, führt dazu, dass wir die Realität aus den Augen verlieren und unsere Kinder darauf schlecht vorbereiten. Am Ende lernen sie nicht, wie man mit Misserfolgen umgeht, wie man sich verbessert und wie man ehrgeizige Ziele verfolgt. Stattdessen erziehen wir eine Generation von Menschen, die glauben, dass sie immer gewinnen und dass Anstrengung und Verbesserung unwichtig sind